Hi Leute,
ich sollte in dem Moment eigentlich längst schlafen, da ich in wenigen Stunden bereits wieder auf dem Weg zur Uni sein muss. Der Grund, warum ich stattdessen dabei bin, ein Blogpost zu verfassen, ist eine Dokumentation, die ich soeben geschaut habe. Manche von euch wissen, dass ich ein Doku-Junkie bin und auf (coole) Dokumentationen stehe. Normalerweise bevorzuge ich wissenschaftliche, historische, politische oder wtf-Dokumentationen (Geschichte der Rasierklinge), doch die Doku eben hat mich einfach krass getroffen.
ich sollte in dem Moment eigentlich längst schlafen, da ich in wenigen Stunden bereits wieder auf dem Weg zur Uni sein muss. Der Grund, warum ich stattdessen dabei bin, ein Blogpost zu verfassen, ist eine Dokumentation, die ich soeben geschaut habe. Manche von euch wissen, dass ich ein Doku-Junkie bin und auf (coole) Dokumentationen stehe. Normalerweise bevorzuge ich wissenschaftliche, historische, politische oder wtf-Dokumentationen (Geschichte der Rasierklinge), doch die Doku eben hat mich einfach krass getroffen.
Die Doku handelte über verschiedene Männer, die in den USA, Texas, zum Tode verurteilt wurden. Es waren Aufnahmen und Interviews kurz vor der eigentlichen Hinrichtung. Ob sie schuldig waren und ob sie es verdient habe, steht hier nicht zur Debatte. Aber wie sie von ihrer Verurteilung, wie sie von ihrer Tat und von ihren sozialen Hintergründen sprachen – es war einfach erschütternd einen Menschen sprechen zu hören, der genau weiß, dass er in einer Woche oder 24 Stunden sterben wird. Ich erinnere mich an einen Mann, der sich wünscht, dass in den folgenden 24 Stunden nichts dazwischen kommt. Er wollte, dass es endlich aufhört. Vollkommen nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass er davor 15 Jahre damit verbracht hat, sich auf diesen Moment vorzubereiten.
Mich hat das Thema um ehrlich zu sein nie groß interessiert – natürlich empfand ich diese Sache immer als eine ernste und wichtige Sache. Aber im großen Rahmen der menschlichen Probleme, fand ich das Thema Hinrichtungen eher nebensächlich. Welthunger, AIDS, Naturkatastrophen usw. waren für mich da irgendwie „wichtiger“, weil es ja schließlich mehr Menschen betrifft. Die Zahl der Hingerichteten (China, Nordkorea, Arabische Länder mit eingebunden) ist, ohne jetzt konkrete Zahlen nennen zu brauchen, mit großer Wahrscheinlichkeit geringer als die der „anderen“ Opfer. Wer mit dem Begriff Utilitarismus etwas anfangen kann, weiß, dass diese Form der Ethik bei mir anscheinend gegriffen hat. Wer sich näher damit befasst hat, kennt auch die Schwächen dieser Ethik – woher wissen wir nun, dass das Leid von 100 Menschen mehr wiegt, als das von 10 Menschen? Ist das Leid von einem Menschen, der Jahrzehnte mit dem Datum seines Todes klarkommen muss, kleiner als der Hunger eines zentralafrikanischen Waisenkindes? Rhetorische Frage.
Ich will hier auch nicht zu sehr ins Detail gehen, sondern nur meine Gedanken niederschreiben, die mich gerade innerlich so aufwühlen. Ich habe mich nur kurz in die Lage dieser Sträflinge hineinversetzt und spüre jetzt schon diese gigantische Unruhe, die einen beherrscht. Krass.
Ohne euch jetzt dazu zu zwingen, es euch reinzuziehen, denn das Gefühl, das ich gerade in mich habe, ist kein schönes – aber ich denke man sollte sich als Mensch mit diesem Thema auseinandergesetzt haben – darum: zieht‘s euch rein. Nach fast 15 minütiger Suche habe ich endlich den Titel dieser Doku gefunden (Teletext von N24, gebt euch den Scheiß!) und nach weiteren 15 Minuten habe ich nun endlich den Link zum Video.
Unter dem großen Foto einfach das Video anklicken.
Dieser Blogpost dient nicht dazu, das Thema „Hinrichtungen“ allgemein aufzugreifen, jedenfalls nicht primär. Ich wollte eigentlich nur ein Gefühl zeigen, das durch Worte und Bilder von innerlich zum Sterben bereiten Menschen hervorgerufen wurde. Spart euch übrigens eure Kommentare, die sich gegen meine Männlichkeit richten – ich weiß, ich bin awesome. *COOLESSONNENBRILLENSMILEY*