Freitag, 30. September 2011

Ohne Geld bis zum Pinguinscheißplatz

Whaddup!

Ich blogge in diesem Monat übertrieben viel merk ich grad. Egal. Hab mir mal wieder 'ne harte Dokunacht gegeben.  "Ohh schon wieder Blog über eine Doku! Get a job horst!" denkt ihr jetzt huh? Stimmt : D

Warum ist diese fcking 5-teilige Doku es wert gebloggt zu werden?

Weil es auf verschiedensten Ebenen fasziniert. Tolle Bilder, rührende Geschichten, liebenswürdige Menschen, beeindruckende Idee!

Ich hab kein Bock mir die 5x30 minütigen Teile reinzuziehen - Zusammenfassung bitte!
Die ganze Geschichte dreht sich um einen jungen Mann, der ein nettes Vorhaben hat. Er will ohne Geld von Berlin aus bis ans Ende der Welt reisen. Für ihn ist das Ende der Welt die Antarktis. Ohne Kohle, aber mit einem fetten Rucksack mitsamt Kameras macht er sich auf dem Weg. Eins verrate ich schon mal: Er schafft es. Aber wie er es schafft, das ist einfach nur unterhaltsam und kaum in wenigen Worten zu beschreiben. Mit Witz und Humor kommentiert er seine Höhen und Tiefen. 

Der rote Faden, der sich durch diese ganze Doku zieht, lautet Geld. Er fragt auf seiner langen Reise immer wieder Menschen nach ihrem Standpunkt zum Thema Geld und der Zuschauer kriegt tatsächlich eine ganz breite Palette an Meinungen und Weltbilder geliefert, die einem zum Nachdenken bewegen. Insgesamt halte ich es jedoch für nicht gelungen genug, um eine kritische Diskussion zum Thema Geld und Materialismus anzuregen. Das Thema Geld bleibt nur nebensächlich, die Reise an sich ist aufgrund der gelungenen Aufnahmen einfach zu dominant. Es ist am Ende ein netter Film mit einem halbherzigen Versuch nachdenklich zu wirken - aber trotzdem irgendwo bereichernd genug um es zu schauen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite#/beitrag/video/1057492/Ohne-Geld-bis-ans-Ende-der-Welt---Teil-1

Ich kann es euch nur empfehlen! Mich hat es wirklich mehr als unterhalten : ) Und wer es tatsächlich bis zum Ende schaut, wird sehen was ich mit der Überschrift meine ; )
horst

Montag, 26. September 2011

"Meine Organe kann jeder gerne haben - die Leber würde ich allerdings keinem empfehlen."

.. so lautet ein Kommentar zu einem Online-Zeitungsartikel.

Es geht heute also um Organspende.
Eigentlich kein Tabu-Thema mehr in unserer Gesellschaft, jeder hat davon gehört, jeder müsste wissen, wie man Organspender werden kann und jeder könnte einer sein, weil es eigentlich jeder befürwortet. Oder?


Was würde eurer Meinung nach Für und Gegen Organspende sprechen?


Habt ihr einen Organspenderausweis? 

Würdet ihr fremde Organe annehmen? 

Die große Frage, die ich stellen möchte ich aber:
Warum haben so wenige Menschen einen Organspenderausweis, obwohl sehr viele es für vernünftig halten? 
"In Umfragen erklären bis zu 80 Prozent der Deutschen, mit ihren Organen nach dem Tod anderen Menschen helfen zu wollen. Doch nur etwa 18 Prozent haben tatsächlich einen Organspendeausweis. Dieses Missverhältnis besteht seit Langem." heißt es in dem oben genannten Artikel. Einer der Gründe soll die Tatsache sein, dass sich nur wenige Menschen ernsthaft mit dem Tod auseinandersetzen wollen. Nur wenige sind sich der eigenen Vergänglichkeit bewusst. Erst wenn man krank ist, merkt man, dass man nicht unersterblich ist.

Findet ihr auch, dass man in unserer Gesellschaft den Tod viel zu sehr ausblendet? Ich habe manchmal das Gefühl, dass uns ein übertriebenes Gefühl der Sicherheit suggeriert wird. Es kommt mir oft so vor, als ob nur das Starke, der Erfolg und das Leben an sich gefeiert werden. Wer nicht zur Gewinnerseite gehört, der wird zurückgelassen. Über diese Tatsache wird dann geschwiegen. Stille Akzeptanz für die, die nicht ins Schema passen. In Kindersendungen wird das Thema , ja sogar das Wort(!) Tod zensiert, aus Jugendschutzgründen. Ob es pädagogisch sinnvoll ist, solche Inhalte im Fernsehsen zu behandeln, ist jetzt natürlich ein neues Fass, welches ich nicht aufreissen möchte. Jedoch soll langsam klar werden, dass ich nicht wohlbehütet im goldenen Käfig der Bildung Mensch werden möchte. So schlimm und schmerzvoll es auch sein kann, es macht die Sache nicht besser, wenn man den Tod totschweigt. Im Kontext der Organspendediskussion kann die offenere Art zum Tod nämlich Leben retten. Über den Tod reden um das Leben zu verschönern. Ironisch.

horst

Dienstag, 20. September 2011

Es ist Krise, meine Damen und Herren!


Gude!
Wie manche schon wissen gebe ich mir vorm schlafen gehen gerne Dokus, Reportagen oder ähnliches. Erklärt an dieser Stelle auch, warum ich die letzten Wochen erst Mittags aufstehe; Ich finde zu oft interessantes Zeugs, das mich nicht wie erhofft in den Schlaf wiegt, sondern vielmehr geistig auf Trab hält. Zuerst wollte ich euch eine Tierdoku zeigen, die so sehr auf Emotionen setzte, dass ich beim Schauen ein Tränchen vergossen habe xD Aber gestern Nacht bin ich auf die Wiederholung von „Günther Jauch“ gestoßen. Richtig, der „Wer wird Millionär?“-Typ. Er hat seit einiger Zeit SternTV verlassen um bei den öffentlichen Sendern DEN Polit-Talk zu moderieren. Jedenfalls erhoffen es sich die GEZ-Eintreiber. Na ja, ich gab mir also gestern Jauchs zweite Sendung und vom Inhalt möchte ich nun berichten. Doch zunächst ist zu erwähnen:
Geht mit einer gewissen kritischen Grundhaltung an diesen Text heran, denn es ist nur Halb-Wissen. So wie ich es bisher in den Medien mitbekommen habe, gebe ich es nun wieder.

Der Titel der einstündigen Runde lautete „Die schwarz-gelbe Pleite! Kann diese Regierung noch den Euro retten?“ Zu Gast waren zu einem Norbert Röttgen, unser derzeitiger Umweltminister und CDU Mann. Neben ihm saß der Herr Rösler, vom Beruf Wirtschaftsminister und Kapitän eines sinkenden gelben Schiffs. Zusammen bildeten sie die Stellvertretung für die momentane Regierung. Zum anderen war auch „Herr Dax“ anwesend, ein medienwirksamer Börsianer, der die Stimme der Finanzmenschen darstellen soll. Außerdem gab es da noch eine „Wirtschaftsweise“, eine Frau, die sich zu den wenigen Auserwählten zählt, die als Experten der Regierung zur Seite stehen. Sie soll offensichtlich eine wissenschaftliche Sicht liefern. Abschließend wäre da noch Klaus Wowereit zu nennen, der als SPD Mitglied die Opposition mimt und daher eine Aufgabe des permanenten Meckerns und Besserwissens einzunehmen versucht.

Die Auswahl der Gäste ist meiner Meinung nach gut getroffen worden, jeder hatte seine relevante Rolle, die dem Zuschauer dazu verhalf das Thema besser zu verstehen. Das Thema an sich kommt allerdings jetzt:
Es ist Krise, meine Damen und Herren. Finanzkrise. Eurokrise. Wer nur ansatzweise Nachrichten schaut oder Zeitung liest, kommt an dieser Tatsache nicht herum. Doch was bedeutet diese Krise? Ich versuche diese Krise mal, meinem derzeitigen Wissensstand nach, kurz für Unwissende zu umschreiben: Griechenland hat Probleme. Das wissen wir nun alle. Doch wie sehen sie im Detail aus? Dass die Griechen kein Geld mehr haben, ist viel zu simpel ausgedrückt. Viel eher müsste man sagen, dass die Griechen nur geringe Chancen haben, das Geld, was sie von ganzen Ländern und Banken ausgeliehen haben, wieder zurückzuzahlen. Sie haben also Schulden, okay. Deutschland auch. Aber was stimmt bei den Griechen nicht? Die Griechen haben leider eine so miese Wirtschaft am laufen, dass viele Unternehmen nicht dazu raten würden, den Griechen Geld zu leihen. Warum müssen sie aber Geld leihen? Momentan brauchen sie beispielsweise Geld, um ihre Beamten zu bezahlen und den Staat am laufen zu halten. Ok, fassen wir zusammen: Die Griechen schulden anderen Ländern und Banken Geld, brauchen aber noch mehr Geld, weil sie momentan mehr ausgeben als einnehmen. Weil sie aber mehr ausgeben als einnehmen, haben sie natürlich kein Geld. Aber Griechenland möchte nicht wirklich pleite gehen, darum leiht es sich Geld und macht noch mehr Schulden. Krasse Logik oder? Leider läuft es aber so. Mit dem geliehenen Geld versucht Griechenland nun die Tatsache, dass es mehr ausgibt, als es einnimmt, zu ändern.. Warum möchte Griechenland aber nicht pleite gehen? Das ist eine sehr gute Frage. (Eigenlob? haha)

In der Sendung ging die Antwort dieser Frage relativ gut hervor: Herr Rösler hat sich ja die letzten Tage ordentlich Prügel eingehandelt, als er laut über eine „geordnete Insolvenz“ Griechenlands nachgedacht hat. Das heißt im Prinzip man lässt Griechenland geplant pleite gehen. Die Prügel hat er erhalten, weil die gegenwärtige europäische Finanzpolitik sowas nicht hören will. Politiker glauben anscheinend, dass jedes schlechte Wort über diese Situation die Börse verärgern wird. Politiker haben also Angst vor der Börse. Was heißt das? Ich verstehe die Lage so, dass es gewisse Spekulanten an der Börse gibt, die sagen „Griechenland wird pleite gehen! Das Geld, das man denen leiht, wird man nie wieder sehen“. Diese sind dann der Grund, dass die Kosten der momentanen griechischen Kopf-Über-Wasser-Halten-Politik steigen. Wenn man Kredite aufnimmt, gibt es ja bekanntlich Zinsen, die man draufzahlen muss. Wenn diese bösen Spekulanten aber nun sagen „Leiht den Griechen kein Geld!“ werden die Zinsen daraufhin ansteigen, weil die Banken, die den Griechen Geld leihen, auf diese Experten hören. Zusammengefasst heißt das: Die Politiker wollen nicht, dass man schlecht über die Krise redet, weil die Kosten, Griechenland zu retten, damit höher werden. Das Gebot ist also: Alles gut reden, dann werden die Börsen auch nicht nervös und wir leihen den Griechen weiterhin Geld mit möglichst niedrigen Zinsen.

Die meisten europäischen Politiker spielen nun bei diesem Spiel mit. Nun kommt der gefälschte Vietnamese ins Spiel, der das ausspricht, was keiner hören will: Griechenland könnte theoretisch auch pleite gehen, wenn die ganz großen Chefs von Europa das als beste Lösung sehen. Es ist der Voldemort-Effekt; Während die Regierungspolitiker die Luft anhalten und „PSSCHT!“ Richtung Rösler zischen, gibt es Stimmen, die ihn dafür loben, das endlich mal ausgesprochen zu haben. Herr Dax meint etwa, dass Griechenland eh schon längst pleite wäre. Das, was man gerade versucht, ist nichts als Zeitschinderei. Die Wirtschaftsexpertin war da vorsichtiger, erwägt aber ebenfalls eine Art Insolvenz, indem man einfach meint: „Hey Griechenland, weißte was? Wir sehen es jetzt ein, dass ihr die ganzen Schulden niemals zurückzahlen könnt. Lass gut sein, du brauchst uns nur noch die Hälfte zurückzahlen ok?“. Natürlich übertrieben gesagt, aber so ist ein derzeit diskutierter Vorschlag, wie man Griechenland dabei helfen kann, an billigere Kredite zu kommen. Billigere Kredite bedeutet mehr Geld für Griechenland, das dabei helfen kann, die Wirtschaft anzukurbeln und die Schulden abzubauen.
Das Traurige an dieser Situation ist jedoch die Einsicht, dass die europäische Politik zittert. Merkel und Co. Haben sowas von Schiss, dass diese Rating-Agenturen auch anderen Ländern eine schlechte Kreditwürdigkeit vergibt. Denn Griechenland sitzt nur in der Scheiße, weil es eine scheiß Wirtschaft hat und sich über die Jahre einen mega Schuldenberg erarbeitet hat. Doch nicht nur Griechenland hat so eine tolle Aussicht, auch andere europäische Länder wie Portugal, Spanien, Irland und Italien. Sie alle fürchten nun, dass die Kredite, von denen sie momentan Leben, teurer werden und zwar irgendwann so teuer, dass sie sich keine neuen mehr leisten können, ohne sich von der europäischen Zentralbank gaaanz billiges (d.h. Mit extra niedrigen Zinsen) Geld zu leihen, um die Zinsen des anderen, teuren Gelds zu decken.Klingt irgendwie dumm oder? Heißt am Ende: Man fürchtet sich vor einem Domino-Effekt. Wenn die Börsen sehen, dass Griechenland untergeht, dann werden sie auch vermuten, dass die anderen überschuldeten Ländern untergehen, trotz der ganzen Hilfe und Geldern, die man den Opfern anbietet. Was passiert also, wenn die anderen Länder auch untergehen? Ja dann stehen wir wohl vor einer Krise, dessen Dimension wir bis jetzt nicht vermuten können. Herr Röttgen meinte in der Sendung: Vor ein paar Jahren ging eine Bank pleite und die Weltwirtschaft hat schon miese Minuszahlen verbuchen können. Wenn jetzt ein ganzes Land pleite geht, ja dann...

Wir machen dann mal eine letzte Zusammenfassung: Die regierende Politik versucht gerade mit Schönrederei und billigen Krediten Griechenland über Wasser zu halten. Sie wollen verhindern, dass die Börsenspekulanten Banken dazu raten, Griechenland nur mit hohen Zinsen Geld zu leihen. Das heißt, dass die Politiker glauben, sie hätten eine gewisse Macht über die Börsenmärkte. Die bittere Realität (und das gibt, zur Verteidigung der Regierung, Röttgen auch zu) sieht aber so aus, dass die Politiker eher nach der Pfeife der Märkte tanzen. Als ob es einer Rating-Agentur bockt, ob die FDP-Spitze laut über etwas nachdenkt! So knallhart sieht es Mr. Dax und viele andere Experten. Die Krisenpolitik sieht momentan so aus, dass man möglichst alle schlechten Nachrichten totschweigt, um das ganze nicht noch schlimmer zu machen, als es schon ist. Neben dem Schweigen ist es jedoch auch ein Bestreben der Politik zu überlegen, wie man Griechenland bei dem Abbau der Schulden helfen kann. Gleichzeitig wird überlegt, wie man so was in Zukunft verhindern kann. Diese beiden Fragen sind allerdings so schwer, dass sich momentan kaum etwas tut, sodass man den Eindruck kriegt, dass sie gerade nichts gebacken kriegen, außer Griechenland frisches Geld zu liefern, dass sie nur für die Tilgung der Zinsen verwenden.

Wenn ich irgendwo falsch lag, möge man mich verbessern. Mir ist durchaus klar, dass ich wahrscheinlich nicht alle Punkte völlig verstanden habe, aber ich möchte hiermit nur ein Bild eines Menschen liefern, der sich bemüht, das Thema zu verstehen.

Zu Letzt noch eine kleine Kritik an die Gäste der Sendung: Es war immer wieder belustigend, wie Rösler bei jeder scheiß Frage eine gleiche Antwort gab. Politikergelaber auf höchstem Niveau. Viel geredet, wenig gesagt. Röttgen zeigte klarer seine Linie, war aber auch eher zurückhaltend. Der beste war jedoch Wowereit, der die ganze Zeit nur „NEUWAHLEN!“ rufen konnte. Als ob eine neue, rote, Regierung die Welt retten könnte.

Das Thema ist verdammt komplex, ich hoffe ich habe es für euch nicht noch komplexer gemacht, sondern ein wenig verständlicher.
horst

Gute Musik

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Hello how are you?
Like your shoes, love your hair.
Hello how are you?
Love that shirt, you look great.
Hello how are you miss you so?
It’s nice to see ya.
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Donnerstag, 15. September 2011

Fragen, die mich spontan interessieren würden.


Wenn es künstliche Intelligenz geben würde, was unterscheidet "die" dann von uns Menschen?

Glaubt ihr es wäre eine gute Idee mit Tieren reden zu können?

Ist dieses "neo-liberale" Wirtschaftssystem alternativlos? 

Warum darf es die Formel 1 geben, während Afrikaner in den Büschen ihr Essen mit Kerosin kochen?

Was ist eigentlich diese String-Theorie?

Gibt es in der Mathematik Forschungsfortschritte?

Wo ist meine schwarze Krawatte hin?

Wieso fiel mir erst letztens auf, dass man sich unendlich "halbtot lachen" kann (und nicht 2x)?

Wozu ist Schlaf da?

Was ist schlimmer - keine Bildung oder Halb-Bildung? 

Alle reden von den Schulden, die unsere Nachkommen abbezahlen müssen. Warum sie und nicht wir?

Meinen es diese Kreationisten wirklich ernst?

Wieso haben die Zeugen Jehovas noch nie bei mir angeklopft?

Gab es zuerst die Zahlen oder die Menschen?



Will mir jemand ein paar Antworten liefern? : )







horst

Dienstag, 13. September 2011

Kurzgeschichte

Hey Leute,
hatte mal wieder Bock auf Schreibarbeit. Das Resultat seht ihr nun.
Hat das Ding Potenzial für was Größeres oder soll es bei einer Kurzgeschichte bleiben? Bin unschlüssig T_T
Feedback erwünscht : )

Dabei begann es gar nicht wie eins dieser typischen „Er hat mich verarscht!“- Geschichten. Ich saß mit meinen Freundinnen im Park, wir unterhielten uns wie üblich über den aktuellen Tratsch auf der Schule, über Klamotten, über unsere Pläne nach dem Abi. Ich möchte fast sagen, es war ein ganz normaler Nachmittag, den ein paar Freundinnen bei Sonnenschein auf einer grünen Wiese verbrachten, bis mich dieser Fußball traf. Kennt ihr diese Jahrmärkte mit diesen Schießbuden und diesen Blechfiguren, die Zack! Umfallen, wenn man sie traf? So ungefähr muss es bei mir ausgesehen haben. Mir drehte sich alles, als ich es schaffte meinen Kopf vom Gras hochzustemmen und ich sah in die Gesichter meiner Freundinnen die zwischen berechtigter Sorge und, wie ich zu dem Zeitpunkt fand, völlig unangebrachten Lachen schwankten. Eine von ihnen, von Natur aus temperamentvoll – um nicht zu sagen aggressiv – schaute wütend durch die Gegend um einen Schuldigen zu finden. Obwohl Frauen und Fußball klischeegemäß eher mäßig miteinander harmonierten – Fußbälle fliegen nicht einfach so gegen Mädchenköpfe. So viel wussten wir noch. Mein Blick war noch nicht ganz klar, doch ich sah etwas angelaufen. Ich machte mich geistig dafür bereit denjenigen anzuschnauzen. Doch was ich sah, Achtung Kitsch!, ließ meine am Boden liegenden Knie nur noch mehr zu Pudding werden und der Wunsch dem Schuldigen ein „Was soll der Scheiß, du Arschloch?“ um die Ohren zu werfen, verwandelte sich in ein „Wie ist dein Name und bist du vergeben?“.
„Hey, tut mir voll Leid! War echt keine Absicht, der Ball ist mir einfach versprungen und joa..“, stammelte der blonde Junge. „Ja ich hoffe für dich, dass es dir Leid tut!“, war die bissige Antwort der aggressiven, ich meinte temperamentvollen, Freundin. „Geht's ihr gut? Sie schaut so komisch.“, war seine zurückhaltende Antwort. „Hallo? Alles okay? Der Schuss war doch gar nicht so hart...“, war sein erster Satz zu mir. Ich gab ihm einen Box in den Arm, als er sich zu mir herunterbeugte und sagte, unfähig ihn anzuschauen: „Trotzdem hat's voll wehgetan.“ Er schrie kurz auf und rieb sich an seiner verletzten Stelle. Meine Freundinnen lachten. Plötzlich setzte er sich zu mir runter, kramte in seiner Hosentasche herum und drückte mir etwas in die Hand. „Tut mir Leid. Hoffe das lindert den Schmerz ein wenig.“ Er sagte noch irgendwas zu uns allen, bevor er sich verabschiedete. Ich hörte nicht mehr zu, ich war zu sehr damit beschäftigt dieses Ding in meiner Hand zu betrachten. Es war ein Pflaster. Er hat mir einen Ball gegen den Kopf geschossen und alles was ich kriegte war ein Pflaster?! Was für ein Idiot. 

Einen schönen September wünsch ich
horst